Klimaerwärmung: Banken bei der Energiewende an vorderster Front

Veronique de Bellefon, Head of CSR for Global Transaction & Payment Services, Marie-Gabrielle von Drouas, Positive Impact Structurer, und Sébastien Halley des Fontaines, Head of Structured Trade Finance bei Société Générale, erläutern, wie der Bankensektor sich mit seinen internen Aktivitäten und Richtlinien für die Energiewende einsetzt.

In unser heutigen Welt ist die wirtschaftliche Entwicklung untrennbar mit ökologischen und sozialen Herausforderungen verbunden, deren Bewältigung aktuell von entscheidender Bedeutung ist. Als wichtigster Finanzgeber und stützende Kraft für die Wirtschaft ist sich der Bankensektor seiner Verantwortung und seiner wichtigen Rolle im Kampf gegen die Erderwärmung bewusst und unterstützt eine gerechte und integrative Energiewende.

Zahlreiche Initiativen von Banken


Bereits 2015 hat sich die Société Générale zusammen mit vielen anderen Banken verpflichtet, die im Pariser Abkommen festgelegten Ziele zur Begrenzung der Erderwärmung auf 2 °C zu erreichen. In der Folge hat die Société Générale weitere Initiativen und Allianzen insbesondere im Rahmen der Finanzinitiative des Umweltprogramms der Vereinten Nationen UNEP-FI initiiert oder nimmt aktiv an ihnen teil. Im Jahr 2018 unterzeichnete sie die Beschlüsse von Katowice, durch die eine Open-Source-Methodik zur Anpassung der Kreditportfolios an die Ziele des Pariser Abkommens nach Sektoren entwickelt werden soll. Im Jahr 2021 trat sie als Gründungsmitglied der Net-Zero Banking Alliance der UNEP-FI bei und setzt sich bei anderen Instituten dafür ein, dass sie ihre Portfolios mit Kurs auf eine globale Klimaneutralität bis 2050 angleichen mit dem ehrgeizigen Ziel, die Erderwärmung auf unter 1,5 °C zu begrenzen. Diese Verpflichtungen bestätigen die führende Rolle der Société Générale im Bereich der nachhaltigen Finanzwirtschaft und der Energiewende – das Unternehmen hat sich für ein aktives Engagement entschieden. Die Bank verkörpert Teamgeist und Gemeinschaft und ist von der Wirkung und der Notwendigkeit eines gemeinsamen Vorgehens angesichts der Größe des Problems und der Dringlichkeit der Klimakrise überzeugt. Gleichzeitig muss die Finanzindustrie große Anstrengungen unternehmen, um den immer umfangreicheren Vorschriften wie der EU-Taxonomie gerecht zu werden.


Umfangreiche Übernahmen von Positionen in den kohlenstoffreichsten Sektoren


Die Banken bekräftigen ihre Bereitschaft, die Energiewende unter anderem durch externe Übernahmen von Positionen insbesondere in den kohlenstoffintensivsten Sektoren zu unterstützen. In Bezug auf die Kraftwerkskohle setzt die Société Générale seit mehreren Jahren den schrittweisen Ausstieg bei allen Unternehmen bis 2040 um. Wenn die Kundenunternehmen weniger als 25 % ihres Umsatzes in diesem Bereich erzielen, können sie bis dahin Unterstützung von der Bank erhalten. Zudem gehört sie zu den ersten Banken weltweit, die ein kurzfristiges, konkretes und messbares Ziel ausgegeben haben, um ihr Portfolio im Zusammenhang mit der Förderung von Erdöl und Erdgas bis 2025 um 10 % zu reduzieren.

Kunden beim Übergang begleiten


Die zentrale Rolle der Banken besteht jedoch auch darin, ihre Kunden und die Wirtschaft im Allgemeinen bei dem ökologischen Wandel zu begleiten. Hier sind Finanzierungen und Investitionen der Schlüssel zum Erfolg. Diese Unterstützung wird von Société Générale im Übrigen als Chance wahrgenommen. Parallel zu der Angleichung der Geschäftsportfolios entwickelt die Bank grüne, nachhaltige und verantwortungsvolle Finanzierungs- und Investitionslösungen zur Unterstützung von Aktivitäten, die die Energieeffizienz und die Entwicklung erneuerbarer Energien fördern. Dazu nutzt sie ihr Know-how im Bereich Finanz- und Innovationstechnik und entwickelt ein umfassendes Lösungsangebot. Insbesondere hat die Société Générale eine Vorreiterrolle eingenommen und die ersten „Green Trade Finance“-Fazilitäten für Kunden in Europa, Asien und dem Nahen Osten angeboten. Diese wurden in diesem Jahr durch ein „Sustainability Linked Trade Finance“-Angebot ergänzt, wiederum ist das Unternehmen Pionier in diesem Segment. Um die Entwicklung von und den Übergang zu nachhaltigeren Geschäftsmodellen ihrer Kunden bestmöglich zu begleiten, hat die Société Générale ein Schulungsprogramm für ihre Teams in Bezug auf Herausforderungen und Produkte der sozialen und ökologischen Verantwortung initiiert.
Da es keinen international anerkannten Rahmen für Sustainable Trade Finance gibt, hat sich die Société Générale entschieden, einen eigenen intern zu entwickeln. Dem ESG-Angebote der Bank liegt ein solider Förderfähigkeitsrahmen zugrunde, der auf der europäischen Taxonomie basiert und sowohl das „DNSH“-Prinzip („Do No Significant Harm“, „Keine erhebliche Beeinträchtigung eines anderen Umweltziels“) als auch eine minimale soziale Absicherung einbezieht. Zeigt die EU-Taxonomie, unser sektorspezifisches Wissen/die entsprechenden Richtlinien oder die durchgeführte Umwelt- und Sozialanalyse mögliche negative Auswirkungen im Zusammenhang mit einer direkten Tätigkeit eines Kunden oder seiner Lieferkette auf, wird durch den Austausch mit unseren Kunden ebenfalls überprüft, wie sie mit diesen negativen Auswirkungen umgehen.
Dieser differenzierte Ansatz ist umso wichtiger, da neue regionale Taxonomien und Regulierungen eingeführt werden und einige von den Anforderungen der grünen EU-Taxonomie abweichen. Know-how und Zugang zu qualitativ hochwertigen Informationen sind daher von entscheidender Bedeutung, um das Risiko von Greenwashing oder Rufschädigung für die Bank und ihre Kunden zu vermeiden.

Alle sitzen im gleichen Boot


Die Banken möchten mit gutem Beispiel vorangehen: neben ihren Aktivitäten ist auch die Berücksichtigung der Herausforderungen der sozialen und ökologischen Verantwortung beim Eigenhandel eine Priorität. Zur Verbesserung der Energieeffizienz hat sich die Société Générale verpflichtet, die Treibhausgasemissionen pro Mitarbeitenden bis 2020 um 25 % zu senken. Dieses Ziel wurde 2019 erreicht. Sie hat gemeinsam eine Umweltstrategie für ihren Gebäudebestand entwickelt, um die Energieeffizienz ihrer Immobilien zu verbessern; sie ist Gründungsmitglied des Institut du numérique responsable (Institut für digitale Verantwortung) und hat die Charte numérique responsable (Charta der digitalen Verantwortung) unterzeichnet, sie hat die Arbeit im Homeoffice eingeführt, um die Fahrten von und zur Arbeitsstätte zu beschränken (diese Vorgabe wurde aufgrund der Covid-19-Pandemie noch stärker in den Vordergrund gerückt) und sie hat den Verbrauch von Papier (Vorrang für die elektronische Signatur, Digitalisierung der Datenträger usw.), Pappbechern und Kunststoff gesenkt. Durch Videokonferenzen können Geschäftsreisen auf das notwendige Maß beschränkt werden, ohne dass sich dies auf die Kundenbeziehungen und die Qualität der Dienstleistungen auswirkt.
Seit mehreren Jahren hat die Société Générale eine interne CO2-Steuer eingeführt, die in Abhängigkeit von den Treibhausgasemissionen der einzelnen Unternehmen der Gruppe erhoben wird. Anschließend werden die Gelder neu verteilt, um die besten Initiativen zur Begrenzung der direkten Umweltauswirkungen der Gruppe im Rahmen des Prix de l'Efficacité Environnementale (Preises für Umwelteffekte) zu belohnen. Eine Initiative, die anderen Unternehmen vorgestellt wird, um sie an den Ideen teilhaben zu lassen. Wenn sich ein Mitarbeitender bei einer Vereinigung engagiert, die von der Stiftung „Fondation C'est vous l'avenir“ (Ihr seid die Zukunft) der Société Générale unterstützt wird, gewährt ihm die Bank bis zu 3 Arbeitstage, um sich dort einzubringen. 
Schließlich ist ein echtes Engagement für einen gerechten Übergang unerlässlich, um Talente zu gewinnen und zu binden, unter anderem auch junge Menschen, die eine sinnstiftende Tätigkeit ausüben und ihre Werte umsetzen möchten. Und um zeigen, dass es innerhalb einer Bank möglich ist, Dinge zu ändern und voranzubringen.